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Projekt-Intro: Digitalisierung, KI und Islam in Deutschland


veröffentlicht am 15.10.2021

Benedikt Kastner, M.A. ist Praxisfellow an der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft, Universität Frankfurt. In seiner Promotion befasst er sich mit der Authentizität von Achtsamkeits-Apps.


Das Projekt "Digitalisierung, KI und und Islam in Deutschland" geht der Frage nach, wie sich muslimische Vorstellungen und Praktiken in Deutschland aufgrund von modernen Medientechnologien verändern. Mit jedem Jahr schreiten technologische Entwicklungen voran, die sich auf das religiöse Leben von Muslim*innen auswirken. Das Smartphone ist in diesen Transformationen zentral. Ob Koran-Apps, religiöse Podcasts, digitale Moscheen oder virtuelle Pilgerfahrten nach Mekka – die Vermittlung und Erfahrung von Religion hat sich in den letzten Jahrzehnten durch das Smartphone bzw. durch die Digitalisierung gewandelt. Eine Technologie, die in muslimischen Debatten vermehrt auftaucht, ist die Künstliche Intelligenz (KI). Muslimische Theolog*innen beschäftigt beispielsweise die Frage, was die Auswirkungen der KI auf den Islam sein könnten. Praktische Verwendung findet die KI etwa in der Verbreitung muslimischer Botschaften in den sozialen Medien oder in Gebets-Apps. Der Einsatz von Medientechnologien zeigt, dass Religionen und Medien in einem Wechselverhältnis zueinander stehen. Sie verändern die Wahrnehmung auf und die Erfahrung von Religion.

Das Projekt "Digitalisierung, KI und und Islam in Deutschland" ist auf ein Jahr angelegt und in zwei verschiedene Phasen unterteilt. In der ersten Phase werden Interviews mit Akteur*innen aus der muslimischen Zivilgesellschaft in Deutschland geführt. Ziel der Interviews ist es, einen Eindruck über den nationalen Diskurs von Digitalisierung, KI und Islam zu gewinnen. Die Ergebnisse werden in kurzen Beiträgen auf dem Blog vorgestellt. Die zweite Phase des Projekts umfasst Recherchen und Interviews zu Digitalisierung, KI und Islam in der Metropole London. Intention und Absicht des Exkurses: die digitalen Entwicklungen in der muslimischen Zivilgesellschaft in Deutschland im Vergleich zu denen in der britischen Hauptstadt aufzuarbeiten. Die gesammelten Kenntnisse münden in weitere Blog-Beiträge. Die hohe digitale Präsenz islamischer Traditionen in Großbritannien verspricht, weitere Facetten des Diskurses aufzuzeigen und das Projekt inhaltlich abzurunden.

Bei dem einjährigen Projekt handelt es sich um ein Praxisfellowship der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft (AIWG) der Universität Frankfurt. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Institut für Religionswissenschaft der Universität Heidelberg umgesetzt. Das Praxisfellowship soll den Wissenstransfer zwischen Praxis und Wissenschaft begünstigen.



E-Mail: Seitenbearbeiterin
Letzte Änderung: 15.10.2021