Moderne religiöse Erlebnisgesellschaften. Mediale und ästhetische Präsentationen von Lehren christlich orientierter Organisationen in den USA.

Ein Forschungsprojekt der DFG am Institut für Religionswissenschaft Heidelberg.

Teilprojekt 2:

"Spirituelle Wal Marts?" Die Lakewood-Megachurch als DIE Kirche der Moderne in den USA?

Die zunehmende wissenschaftliche Beschäftigung mit Megachurches in den USA trägt dem signifikanten Mitgliederzuwachs jener christlich orientierten Organisationen vor allem in jüngster Vergangenheit Rechnung. So beträgt zum Beispiel die Zahl der wöchentlichen Gottesdienstbesucher der größten und am schnellsten wachsenden Kirche in den USA, der im Rahmen dieses Projekts zu untersuchenden Lakewood Church in Houston, mehr als 47.000.

Der Umzug der Kirche in das ehemalige Compaq Center, das als Austragungsort der Spiele des Basketballclubs Houston Rockets diente, erscheint demnach als eine logische Folge der rasant steigenden Zahl von wöchentlichen Gottesdienstbesuchern. Während Ann Loveland und Otis Wheeler eine diachrone Betrachtung von Megachurches in den USA und deren Entwicklung from Meetinghouse to Megachurch anstellen, beschäftigen sich zahlreiche neuere Studien mit dem wirtschaftlichen Erfolg dieser Großunternehmen.

Der zumeist soziologische Blick auf Wandel, Moderne und Kirchlichkeit in den USA registriert zwar den Aufstieg der spirituellen Wal Marts auf dem amerikanischen Marktplatz der Religionen, wandert jedoch zumeist nicht hinter die Kulissen. Eine ausführliche "bottom-up"-Analyse von Strategien der Mitgliedergewinnung und -bindung bei Megachurches wurde bisher nur in Ansätzen unternommen. An dieser Stelle setzt das hier vorgestellte Forschungsprojekt an.

Anhand eines multimethodischen, auf Teilnehmender Beobachtung und qualitativen sozialwissenschaftlichen Methoden basierenden Ansatzes soll sich dem "Myth of Megachurches" wissenschaftlich genährt werden. Unter kontinuierlicher Reflexion des Paradigmas der selektiven Modernität soll gezielt die mediale und ästhetische Präsentation von Lehren innerhalb von Megachurches untersucht werden. Das vermeintliche "Dinner mit dem Teufel" (Guinness 1993) von Megachurches, so die These dieses zweiten Forschungsprojektes, entpuppt sich dabei als bewusste Integration von und Adaption an Spezifika der Moderne.

Dr. Katja Rakow

Studium und beruflicher Werdegang

  • Studium der Religionswissenschaft, Ethnologie und Soziologie an der Freien Universität Berlin 1997 - 2003
  • Mitarbeit im Projekt der Berlin-Forschung "Religion in Berlin" 2002 - 2003
  • Magisterarbeit zum Thema "Neuere Entwicklungen in der Neuapostolischen Kirche. Eine Dokumentation des Öffnungsprozesses 2003
  • Auszeichnung der Magisterarbeit mit dem Rudolf-Virchow-Förderpreis 2004
  • Lehraufträge am Institut für Religionswissenschaft der FU Berlin 03/2004 - 10/2005
  • wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Forschungsprojekt "Sinnsuche - Coping - Streben nach Wohlgefühl. Transformationen buddhistisch inspirierter Vorstellungen und Praktiken in der deutschen Gegenwartsgesellschaft" unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Inken Prohl 06/2005 - 05/2007
  • wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Religionswissenschaft der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 06/2007 - 07/2010
  • seit August 2010 wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Forschungsprojekt "Moderne religiöse Erlebnisgesellschaften - Mediale und Ästhetische Präsentation von Lehren christlich orientierter Organisationen in den USA"
  • Im September 2010 Einreichung der Promotionsschrift zum Thema "Transformationen buddhistisch inspirierter Vorstellungen und Praktiken: Chögyam Trungpas Shambhala Training"

Katja Rakow, M.A.

Kontaktdaten

Studien- und Arbeitsschwerpunkte

Transformationen buddhistischer Vorstellungen und Praktiken im globalen Kontext, Religionsgeschichte Tibets, Gegenwartsreligiosität und Spiritualität, Christliche Religionsgemeinschaften neben den 'Großen Kirchen', Megachurches in den USA, Religion und Popular Culture, Religionsästhetik/Material Religion, Kultur- und Sozialwissenschaftliche Ansätze in der Religionswissenschaft

Projektleitung:

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