Buddhismus und Sterbebegleitung



Das Projekt untersucht Adaptionen und Innovationen buddhistischer Rituale im Kontext von Sterben und Tod im deutschsprachigen Raum. Die Verwendung transformierter buddhistischer Vorstellungen und Praktiken im Bereich der Sterbebegleitung wird aus der Perspektive der untersuchten Akteure und vor dem Hintergrund ihrer Selbst- und Weltverständnisse erforscht und in Zusammenhang mit der Genese der gegenwärtigen Annahmen der Hospiz- und Palliativarbeit in Europa gestellt. Unter einem gesamtgesellschaftlichen Fokus, der als Ökonomisierung und Medikalisierung im Gesundheitssektor, Überalterung der Gesellschaft sowie als zunehmende Individualisierung und Spiritualisierung derselben charakterisiert werden kann, gilt es, die Ursachen für die steigende Nachfrage buddhistisch inspirierter Zugänge zu Tod und Sterben sowie die konkreten Formen ihrer Umsetzung in Deutschland zu erklären. Aus religionswissenschaftlicher Perspektive untersucht werden dafür die unterschiedlichen Rezeptions- und Praxisformen dieser neu entstehenden Arten der Sterbebegleitung, die rituell-psychosozialen Potentiale dieser Praxis sowie mögliche Rückwirkungen in den Gesundheitssektor und deren soziokulturelle Implikationen. Zur Erhebung der Daten wird dazu ein multimethodischer, auf Teilnehmender Beobachtung und qualitativen sozialwissenschaftlichen Methoden basierender Ansatz gewählt.



E-Mail: Seitenbearbeiterin
Letzte Änderung: 24.01.2022