Dissertationsprojekt von Dr. rer. nat. Reinhold Bien, M.A.

Zur Rezeption buddhistischer Meditationspraktiken durch Psychotherapeut*innen in Deutschland (Arbeitstitel)

In den letzten Jahrzehnten beobachtet man einen wachsenden Einfluss von buddhistischen Meditationspraktiken auf die akademische Psychologie und Psychotherapie; Metcalf spricht von einer‚ Buddhisierung der Psychologie'. Jon Kabat-Zinns Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion ist ein populäres Beispiel. Psychotherapeut*innen erklären, das Weltbild des Buddhismus stimme mit dem kognitiv-behavioralen Ansatz überein; gegenwärtig stehe in einer zweiten Welle der Buddhismusrezeption das Mitgefühl im Fokus.

Religionswissenschaftliche Arbeiten über die Thematik beziehen sich hauptsächlich auf die Situation in Nordamerika. Mein Ziel ist, auf der Grundlage von Feldforschung die Rezeption buddhistisch inspirierter Meditationsverfahren durch Psychotherapeut*innen im deutschen Kontext zu untersuchen. Speziell interessiert mich die Frage, inwieweit buddhistische Psychologie der therapeutischen Arbeit als theoretischer Rahmen dient und aus Sicht der therapeutischen Akteur*innen kompatibel mit der akademischen Psychologie ist. Das von mir verwendete Untersuchungsdesign soll durch die Methodik der qualitativen Forschung definiert werden. Zur Interpretation meiner Resultate können verschiedene theoretische Zugänge herangezogen werden, insbesondere der Ansatz der Materialen Religion.